Dipl.-Physiker, Kabarettist, Autor, Musiker, Auswanderer

  Aktuelles - Privat  

Hier erscheinen in loser Folge Berichte eher privater Natur zu den Themen Ungarn, Kunst, Kultur, Reisen und Privates 

Ungarisch-Kurs in Budapest (März 2023)

Ich lerne ungarisch - "Tanulok magyarul"…

Immer wieder höre ich, wie kompliziert die ungarische Sprache ist und wie schwer sie zu erlernen sei. Doch je mehr ich mich damit beschäftige, desto deutlicher wird mir, wie logisch diese Sprache eigentlich ist... und wie schön noch dazu. Wo gibt es so etwas wie eine Vokalharmonie, bei der die Vokale zusammengesetzter Worte klanglich einander angepasst werden, damit diese besonders schön klingen und leichter auszusprechen sind. 

Das wollte ich genauer wissen und habe daher im März 2023 einen vierwöchigen Intensivkurs in Budapest absolviert. Die vier Stunden Gruppen-Unterricht am Tag waren zwar anstrengend, haben aber viel Spaß gemacht. Voller Nostalgie war ich an meine Schulzeit erinnert: morgens Unterricht, nachmittags Hausaufgaben und dann auf die Piste. Gut, bei einem Rentner beschränkt sich letztere auf ein paar Konzertbesuche und die Erkundung des reichhaltigen gastronomischen Angebotes. 

Der Kurs in der Ulysses-Nyelviskola erstreckte sich über vier Wochen, der Unterricht von Montag bis Freitag dauerte jeweils 4 Schulstunden. Ich wohnte derweil in Budapest in einem Appartement, denn ich wollte meine gesamte Zeit für diesen Kurs nutzen, damit das Ergebnis möglichst effektiv ist. Das Wochenende verbrachte ich dann jeweils zu Hause in Zalakomár. 

Dabei bin ich bewusst mit der Bahn nach Budapest gefahren und habe dort die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt (als über 65-jähriger kostet mich das ja alles nichts). Dort habe ich meine "Freizeit" genutzt, um u.a. drei Konzerte im MüPa zu besuchen, der großen Konzerthalle und mir dies und das anzusehen. 

Nach meiner schweren Krankheit (2021/22) und einem Jahr Rekonvaleszenz war das auch ein guter Test, ob und wie ich die täglichen Aktivitäten verkraften werde. Ich war positiv überrascht und konnte feststellen, dass ich im Grunde wieder der alte war. Denn ich war in Budapest sehr viel zu Fuß unterwegs und selbst häufiges Treppensteigen machten mir eigentlich nichts mehr aus. 

Der Kurs selbst fand in einer Gruppe statt: wir waren 9 Schüler aus 7 Nationen: Deutschland, Slowakei, Japan, den Philippinen, Brasilien, der Türkei und dem Kosovo. Es war eine sehr bunte und nette Gemeinschaft in sehr angenehmer Atmosphäre. Der Kurs fand hauptsächlich auf Englisch statt.  

Unsere Lehrerinnen waren sehr kompetent und überaus freundlich, ja, es wurde zwar intensiv gearbeitet, aber die Stimmung war stets sehr gut und positiv. Wir haben auch viel gelacht dabei... ja, es hat einfach Spaß gemacht. Solch einen Kurs würde ich übrigens jedem empfehlen, der Ungarisch lernen will und hier schon einmal eine gute Grundlage erhält.  

Insgesamt beinhaltete der Intensivkurs 80 Schulstunden. Das ist natürlich sehr viel Stoff, der einem da jeden Tag vermittelt wird. Das kann man sich gar nicht alles merken. Dazu gab es auch noch tägliche Hausaufgaben, man musste auch "zu Hause" arbeiten und lernen, aber bei der immensen Stoffmenge bleibt eben nicht alles hängen, vor allem nicht in meinem Alter.

Daher habe ich mir nun vorgenommen, den gesamten Kurs mit Buch und auch den entsprechenden Audio-Dateien noch einmal für mich in Ruhe durchzuarbeiten, um ihn so zu vertiefen, bevor ich mir dann überlege, wie es bei mir in puncto "Ungarisch-Lernen" weitergeht. Schließlich ist mein Ziel, in ein, zwei Jahren zumindest ganz gut lesen, mich halbwegs ausdrücken zu können und einfache Gespräche zu führen. Wer weiß, vielleicht erarbeite ich mir dann auch den ein oder anderen Kabarett-Sketch auf Ungarisch... mal sehen.

Unten findet Ihr ein paar Bilder von unserem Kurs und von Budapest... 

Ungarisch-Kurs-Budapest (März 2023, Fotos)

Unsere Deutschland-Tour im Februar 2023

Im Februar 2023 war ich noch einmal für einen Kabarett-Auftritt in Deutschland gebucht und zwar mit einem Vortrag bei der Karnevalssitzung eines Koblenzer Karnevalvereins. 

Dieser Auftritt war schon seit vielen Jahren geplant, ich hatte dort schon 2013 und 2014 mit großem Erfolg mitgewirkt. So wollte man mich noch einmal verpflichten, und da ich das schon vor langer Zeit versprochen hatte, habe ich eben zugesagt. Schließlich kann man das auch mit Besuchen in Deutschland und Frankreich verbinden, dachten meine Frau und ich, und wir fuhren los - mitsamt unserem Hund "Krümel", für den so lange Autotouren noch vollkommen Neuland war. Ja, etwa 4000 km sind wir in zwölf Tagen gefahren, haben viele Freunde im Saarland besucht, waren bei der einen Tochter in Trier, die gerade vor vier Monaten ihren ersten Sohn bekommen hat und wir waren bei unserer anderen Tochter, die in der Nähe von Paris lebt mit ihrem Mann, einem Chilenen und ihren beiden Kindern. Sie haben sich vor drei Jahren ein Haus gekauft und sind dabei das von Grund auf zu renovieren. Endlich hatten wir die Gelegenheit uns das mal anzusehen.

Insgesamt war diese Reise eine interessante Tour in die Vergangenheit. Schließlich war ich anderthalb Jahre nicht mehr in Deutschland, meine Frau sogar zweieinhalb. Was uns direkt auffiel: Deutschland hat sich mittlerweile sehr verändert und das nicht zum Guten. Der ständige Zuzug immer neuer "Fachkräfte", die Energiekrise und nicht zuletzt Corona hat sehr vieles verändert und aus den Deutschen ein tief gespaltenes Volk gemacht. Es gibt nur noch angepasste durch die Medien "erzogene" Ja-Sager - die kritischen Stimmen auf der anderen Seite werden pauschal als Nazis, Schwurbler oder Rassisten verunglimpft. 

Das zeigte sich auch bei meinem Karnevalsauftritt in Koblenz. Nach drei Jahren wieder auf der Bühne zu stehen und das nach meiner schweren Krankheit war auch körperlich eine Herausforderung, die ich auf mich nahm, auch um festzustellen, ob, und wie ich etwas, was früher alltägliche Erfahrung war, heute noch bewerkstelligen kann. Und, ja, ich konnte es noch. Allerdings war der Auftritt ein absoluter Flop. Ich hatte tatsächlich nicht damit gerechnet, dass sich auch das Publikum in Deutschland ziemlich verändert hat. 

In einem Veranstaltungsprogramm, das überall auslag, stand neben einem Bild von mir als einzige Erläuterung, dass ich nach Ungarn ausgewandert sei, eine Information, die wohl die meisten Deutschen gleich an einen rechten Schwurbler denken läßt, der zum bösen Diktator Orbán abgehauen ist... schon mein Auftritt verlief entsprechend: wo die anderen Künstlern mit großem Applaus begrüßt wurden, gab es bei mir nur eine sehr verhaltene Reaktion des sichtlich irritierten Publikums. 

Als ich dann auch noch etwas politisch wurde und unsere Regierung aufs Korn nahm, vor allem als ich mich über die Dummheit einer Annalena Baerbock lustig machte (die gerade wieder mal mit so intelligenten Infos wie ihrer 360°-Wende und von den 100.000 km entfernten Ländern aufgefallen war), spaltete sich das Publikum schlagartig: einige lachten sehr, klatschten und hatten sichtlich großes Vergnügen an meinem Vortrag. Die Mehrheit allerdings zeigte mir mehr als deutlich, dass meine Meinung wohl nicht zum beliebten Mainstream-Denken passte.

Dieser Auftritt zeigte mir dafür eines mehr als deutlich: nämlich, dass ich vor drei Jahren genau die richtige Entscheidung getroffen hatte, mich von der Bühne zu verabschieden und das Land zu verlassen. Nein, heute wollte ich nicht mehr in Deutschland auftreten, wo ich immer Angst haben müsste, dass ich einen Großteil meines Publikums überfordern würde, wenn ich es mit meinen "Verschwörungstheorien" über Impfnebenwirkungen, meiner Kritik an unfähigen und dümmlichen Politikern, meiner Abneigung gegen einen gleichgeschalteten öffentlichen Rundfunk, meiner Abscheu vor dem bescheuerten Genderwahn oder gar mit meiner pazifistischen Einstellung gegenüber Waffenlieferungen in die Ukraine konfrontiere.

Nöö... sollte ich nochmal vor Publikum auftreten, dann doch lieber in Ungarn bei den "deutschen Schwurblern"... ja, einige Angebote habe ich tatsächlich schon vorliegen.

So war diese Fahrt für uns schon sehr interessant und hat uns ein paar neue Einblicke beschert. Und der schönste davon war: unsere Rückfahrt nach Ungarn kam uns vor, wie ein Nachhausekommen in eine bessere Welt...  (Februar, 2023) 

Danke für die vielen Glückwünsche zu meinem Geburtstag

... und wieder ein neues kleines Stück Normalität nach meiner schweren Corona-Erkrankung - Stand Oktober 2022

Am vergangenen Sonntag (16.10.) feierte ich meinen 69. Geburtstag.

Nachdem es mir gesundheitlich immer besser geht, nutzten wir das aus, um mal nach Budapest zu fahren, um dort die Oper zu besuchen und schön Sushi essen zu gehen (da es das in unserer Umgebung nicht gibt). Angedacht war, dass wir Samstags hinfahren und Sonntag nach dem Frühstück wieder zurück. 

Dann ergab sich die Gelegenheit eines Treffens mit der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft. Seit gut einem Jahr bin ich dort Mitglied (was nicht ganz so einfach ist, schließlich braucht man eine persönliche Empfehlung). Dieses Treffen war in den Räumen des Deutsch-Ungarischen Institutes und zwar am Freitag vor unserem eigentlichen Besuch in Budapest. 

Allerdings wollten wir unserem kleinen Hund nicht zumuten, zwei Nächte alleine zu bleiben, eine geht schon mal (er findet sich eh draußen am wohlsten), so fuhr ich am Freitag alleine nach Budapest, um abends dort dieses Treffen zu besuchen, das sehr spannend war. Ich habe viele interessante Menschen kennengelernt.

 
Am Samstag kam dann meine Frau per Bahn nach. Dann gings zum Japaner und abends zu Pucchinis Tosca in die wunderschöne Oper, die 5 Jahre lang renoviert wurde und heute in festlichem Glanz erstrahlt. Es war ein wundervoller Abend mit höchster musikalischer Qualität.

Unten dazu ein paar Bilder: 

Budapest-Oper Oktober 2022

Mein Corona

Nun hatten wir uns sehr gut eingelebt... im Jahr 2021 war ich dann noch dreimal in Deutschland, es ging vor allem darum, unser Haus in Deutschland leerzuräumen, die letzten Umzüge zu organisieren und unser Haus zu verkaufen. Denn unser Ziel war mittlerweile, Deutschland wirklich den Rücken zu kehren und uns auch dort abzumelden.

Dann meldeten wir unsere Autos um, und währenddessen erkrankten meine Frau und ich beide an Corona... bei mir war es äußerst übel, meine Überlebens-Chance war minimal und ich hatte sehr großes Glück gehabt, dass ich überlebte. 

Da ich so oft gefragt wurde, wie das ablief, wie ich das empfunden hatte, was das mit mir gemacht hat, wie ich es mit der Impfung halte und hielt usw. usw. ... habe ich diese ganze Geschichte mal aufgeschrieben (2.10.2022):
      www.schoenauer.hu/pdf/Mein_Corona.pdf

Danke allen, die uns in der schweren Krise unterstützten

veröffentlicht 11.3.2022

Liebe Freunde, Bekannte, Fans und alle, die mich mögen...

Mit mir geht es langsam gesundheitlich wieder aufwärts. Gestern bin ich nach knapp 100 Tagen Krankenhaus-Aufenthalt endlich wieder zu Hause. Aber auch da muss ich mich erst wieder kurieren und Kraft sammeln. Ich brauche noch zusätzlichen Sauerstoff, da sich die Lungen noch weiter regenerieren müssen. Zudem brauche ich noch Physiotherapie und Gymnastik, um wieder selbstständig laufen zu können. Schließlich habe ich nach 7 Wochen Koma mit künstlicher Beatmung 30 kg abgenommen (ein Viertel meiner selbst)... also, bis ich wieder ganz fit bin, wird es noch einige Wochen dauern. 

Meine Frau Marion profiliert sich als echt gute Physiotherapeutin und Krankenschwester, dafür danke ich ihr. Zudem bedanke ich mich hier mal ganz pauschal und herzlich für hunderte von Zuschriften, Genesungswünsche, positive Gedanken und auch Gebete... die haben mir die notwenige Stärke verliehen, dem Tod von der Schippe zu hoppsen (trotz dem langen Koma und 3 Lungenentzündungen hintereinander). Ja, ich hatte wirklich sehr viel Glück gehabt. Dabei möchte ich mich auch bei denen entschuldigen, deren Zuschriften mich nicht erreicht haben - ich hatte zusätzlich noch Probleme mit meinem Handy.

Meiner Frau Marion danke  ich ganz besonders für ihre Anteilnahme, die ganze anfallende Arbeit und ihre Kommunikationstätigkeit. Sie war ja das Info-Portal für alle Interessierten, nachdem die Info über meine Covid-Erkrankung durch mehrere Medien gegangen war (SZ, SR, BILD, Focus, AZ Mainz, Rheinpfalz, Budapester Zeitung... sogar einer Online-Ausgabe der US FoxNews). Also, es wird noch einige Monate dauern, bis ich wieder ganz hergestellt bin, aber wir sind guter Dinge... Herzlichen Dank und liebe Grüsse an alle, die an mich dachten.

Detlev Schönauer 

Grüsse auch von meiner Frau Marion

...noch deutlich gezeichnet am Tag meiner Entlassung aus dem Krankenhaus

Unser Weg nach Ungarn Herbst 2019

Unser Weg nach Ungarn


Hier ein kurzer Überblick über unsere ersten Schritte in Ungarn in den Jahren 2019 und 2020 - (Beitrag vom März 2021)
      www.schoenauer.hu/pdf/Weg_nach_Ungarn.pdf

Bald lernte ich den Herausgeber und Chefredakteur der deutschsprachigen "Budapester Zeitung" kennen: die Online-Ausgabe interessierte mich, also schrieb ich eine eMail für ein Abonnement. Es meldete sich der Herausgeber selbst (er kümmert sich um seine Abonnenten persönlich!) und schrieb, dass er mir gerne ein Abonnement verkauft. Aus meiner eMail erkannte er, dass ich in Deutschland Kabarettist war, so räumte er mir 10% Kabarettisten-Rabatt ein. Fein! Und heute Abend wolle er die Videos anschauen, die dort verlinkt waren.

Am nächsten Tag meldete er sich und schrieb, nein, ich bekäme 100% Kabarettistenrabatt und er hätte schon eine Idee... gut sagte ich.

Seine Idee war: ein Interview mit mir, warum ein deutscher Kabarettist seinen Lebensabend ausgerechnet in Ungarn verbringt (12.3.2021):
      www.schoenauer.hu/pdf/BZ-Interview.pdf

Und meine Idee war, für seine Zeitung Glossen zu schreiben, die Erfahrungen, die ein "Neu-Ungar" in Ungarn so macht... und seit der Zeit erscheinen etwa alle zwei Wochen meine Glossen "Ungarn für Neu-Ungarn" (ab 9.4.2021).
     BZ-Glossen

 

 

Bilder unserer neuen Heimat

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